Diese Website benutzt Cookies, um die volle Funktionalität bieten zu können. Mit der Nutzung unserer Internetseiten erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies einsetzen.

102/1000 Refraktor auf azimutaler Montierung

Veröffentlicht am Mittwoch, 11. Oktober 2017 19:54

Blick in den Nachthimmel: Eine schnelle Beobachtung ist mit dem Refraktorteleskop möglich Blick in den Nachthimmel: Eine schnelle Beobachtung ist mit dem Refraktorteleskop möglich Heute beobachte ich mit einem langen Refraktor auf einer azimutalen Montierung. Die seit Wochen unverändert schwierigen Bedingungen halten mich nicht vom Beobachten ab, denn es ist wie es ist und es bleibt nur, sich der Situation anzupassen. Ein Vorteil des gewählten Teleskops ist die schnelle Einsatzbereitschaft. Nach einem langen Tag kann ich nicht die ganze Nacht beobachten und möchte sofort starten.

Die Luftfeuchtigkeit ist hoch (75 % r.F. bei Beobachtungsbeginn) und mit der sinkenden Temperatur am frühen Abend beschlagen die Oberflächen des Okularkoffers und des Teleskops schnell. Die Atmosphäre ist ebenfalls entsprechend diesig und heute stark aufgehellt durch Aktivitäten der nahen Industrie und Nachbarstädte. Die beiden einzigen Beobachtungsobjekte des Abends bleiben deshalb die nur im Kerngebiet beobachtbare Andromedagalaxie M31 und der Herkuleshaufen M13. Die Umgebungssterne werden nadelfein und ohne erkennbaren Farbfehler abgebildet und bieten einen schönes Ambiente. In dem 4-Zöller zeigt sich M13 mit einem 10 mm Weitwinkelokular als Nebelfleck mit einigen herausstehenden Einzelsternen.

Die azimutale Montierung AZ-3 ist unkompliziert und trägt den langen Refraktor problemlos. Die schnell aufgestellte Montierung hat kaum Rüstzeit und die Beobachtung kann sofort beginnen. Doch bei höherstehenden oder gar zenitnahen Objekten ist die Montierung nicht mehr stabil, wenn das Gewicht des außerhalb des Schwerpunkt liegenden Teleskops zu groß ist. Das Teleskop zieht in diesem Fall mit der Okularseite nach unten, da die Friktion der Montierung das Gewicht nicht halten kann. Als Folge läuft das Beobachtungsobjekt langsam aus dem Gesichtsfeld und lässt sich nicht einstellen.

Eine Lösung wäre ein Gegengewicht zum Ausgleich des Teleskops, wie bei meiner parallaktischen Montierung. Es reicht jedoch in dieser Kombination mit der azimutalen Montierung aus, den Refraktor möglichst kopflastig zu montieren, also die Prismenschiene so weit wie möglich nach vorne zu setzen. Der Refraktor lässt sich dann zusätzlich durch Verschieben in den Rohrschellen in die Balance bringen, um auch bei höherstehenden Objekten in der Waage zu bleiben. Mit dem gut 3 kg wiegenden Refraktor funktioniert die Montierung auf diese Weise mühelos und das Teleskop ist schnell einsatzbereit ohne Justage, Einnordung und Auskühlzeit. Auch wenn heute aufgrund der Himmelsqualität keine besonderen Neuentdeckung möglich sind, lohnt sich die Beobachtungsnacht in einer bequemen Beobachtungsposition, wie ich finde.