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M81/M82: Galaxien fotografieren

Veröffentlicht am Mittwoch, 31. August 2016 20:29

Galaxien M81/M82 mit NGC 3077 (links im Bild, auf Höhe von M81), aufgenommen mit 6" f/5 Newton, Pentax K-500, 11 x 30 Sek., ISO 1600Galaxien M81/M82 mit NGC 3077 (links im Bild, auf Höhe von M81), aufgenommen mit 6" f/5 Newton, Pentax K-500, 11 x 30 Sek., ISO 1600Zur Fotografie von Galaxien benötige ich eine lange Belichtungszeit und eine genaue Nachführung des Newton-Teleskopes. Die Galaxien M81 und M82 sind vergleichsweise hell und können auch mit einer einfacheren Teleskopkonfiguration im Bild festgehalten werden. Die Komposition der beiden Objekte bietet ein reizvolles Motiv und zeigt bei genauem Hinsehen sogar die im Okular unsichtbare Galaxie NGC 3077 im Bild.

Zunächst beginne ich mit dem genauen Einnorden des 150 mm Newton-Teleskops. Hierzu verwende ich einen Polsucher und nehme mir genug Zeit, um das Teleskop anhand der Markierungen im Sucher exakt auf den Himmelsnordpol auszurichten. Auch die Justierung überprüfe ich am Stern ermittle dabei ein vielversprechend gutes Seeing.

Ich suche die Galaxien M81/M82 erst einmal zur visuellen Beobachtung auf, da später im Kamerasucher nichts erkennbar sein wird. Die Beobachtung des schönen Galaxienpaars fasziniert immer wieder: Mit dem 10 mm UWA oder dem 15 mm Okular zeigen sich die Galaxien gemeinsam im Gesichtsfeld und liefern einen schönen Gesamteindruck der beiden unterschiedlichen Erscheinungen. Nach der Beobachtung lasse ich die Nachführung weiterlaufen und das Teleskop folgt den zentral im Gesichtsfeld einstellten Galaxien.

Das Okular wird jetzt gegen die DSLR-Kamera - eine unmodifzierte Pentax K-500 – getauscht. Für den Kamerasucher reicht das Sternenlicht nicht aus, um das Teleskop zu fokussieren. Ich stelle das Bild scharf, indem ich im Live-View Modus einen Stern mit maximalem Zoom betrachte und das Teleskop solange einstelle, bis der Stern möglichst klein und somit scharf erscheint. Ohne Live-View (etwa mit der K100D) müsste ich solange Testaufnahmen eines Sterns mit leichten Fokusänderungen machen, bis das gleiche Ergebnis vorliegt.

Da ich keine Nachführkontrolle verwende und der Himmel aufgehellt ist, stelle ich die Kamera nach einigen Probeaufnahmen auf 30 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 1600 ein. Auf den ersten Aufnahmen prüfe ich noch einmal, ob die Galaxien „getroffen“ wurden, da ich visuell nichts erkennen kann und bin mit dem Ergebnis zufrieden. Im Serienmodus kann ich jetzt bei festgestellter Auslösetaste im Fernauslöser eine Aufnahmeserie von RAW-Bildern starten.

Das Teleskop mit der Kamera ist jetzt erst einmal für die Aufnahme der Galaxien belegt und kann einige Zeit allein gelassen werden. In der Zwischenzeit nutze ich eine zweite Kamera für Sternbildaufnahmen oder wandere mit dem Fernglas über den Himmel. Nach der Addition der Galaxienbilder zeigt sich im Vergleich mit älteren Aufnahmen eine deutliche Verbesserung der Nachführgenauigkeit durch die exakte Einnordung, welche auch bei einer weiteren Steigerung der Belichtungszeit noch scharfe Bilder ermöglichen würde.